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Agil zur Dissertation

Mit Scrum endlich die Doktorarbeit fertig schreiben

 
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Tipps, Tricks und Motivationshilfen für die letzte große Hunde zum Doktortitel

Wenn Du gerade dabei bist, Deine Dissertation zu schreiben und dabei in einem Motivationsloch steckst, kann Dir Scrum helfen Deine Doktorarbeit fertig zu schreiben.

Scrum hilft auf der gesamten Welt EntwicklerInnen ihre komplexen Projekte ins Ziel zu bekommen. Das liegt vor allem daran, dass Scrum auf Iterationen und Feedback aufbaut. Iterationen ermöglichen es, auch bei schwierigen Problemen in kleinen Schritten zum Ziel zu gelangen und Feedback hilft dabei sich auf relevante Inhalte zu fokussieren und wenig Mehrwertstiftendes zu umschiffen.

Agile Rahmenwerke wie Scrum helfen Dir beim Schreiben der Dissertation dabei, dass:
• Du Deine Motivation aufrecht erhältst,
• Dir erreichbare Zwischenziele setzt und
• Den Überblick über die verbleibenden Aufgaben bewahrst.

Backlog

Das Product Backlog ist die priorisierte Sammlung aller zu schreibenden Kapitel und weiterer Aufgaben. Das hilft dabei, den Überblick über die verbleibenden Aufgaben zu behalten.

Es ist wichtig, einen guten Überblick darüber zu haben, was noch zu tun ist und wie gut man vorankommt. Das so genannte Product Backlog hilft dabei, die Arbeit im Blick zu behalten und sich auf die verbleibenden Aufgaben zu fokussieren. Dazu wird es in einem ersten Schritt zunächst aufgebaut. Am einfachsten gelingt der Aufbau des ersten Backlogs, wenn die Gliederung schon recht reif ist. Dazu werden alle Gliederungseinträge, d.h. Kapitel und Unterkapitel, auf Post-Its geschrieben. Wichtig ist, dass die Arbeitspakete in jeweils ca. einer halben Woche machbar sind. Dabei kann es Sinn machen, die Kapitel bis hin zur dritten Gliederungsebene (z.B. Kapitel 2.1.3) zu zerlegen. Denn so kann man sich die Motivation in ausreichend kleinen Einheiten abverlangen. Dabei entstehen relativ viele, aber machbare Aufgabenpakete auf Post-Its. Sie zeigen, was noch alles zu tun ist. Jetzt werden die Arbeitspakete so sortiert, wie man sie abarbeiten möchte. 

Es ist sehr demotivierend, wenn man sich einen Zeitplan steckt und dann damit anfängt, diesen nicht mehr einzuhalten. Sobald er anfängt, unrealistisch zu sein, möchten ihn viele schon gar nicht mehr richtig anschauen und sind eher demotiviert. Aus einer optimistischen Aussage: „Bis Weihnachten gebe ich ab”, wird schnell ein Thema, das man meiden möchte. Trotzdem möchte man natürlich ein Gefühl dafür bekommen, wann man realistisch fertig sein wird.

Hierfür bieten sich so genannte Storypoints an. Sie sind eine Zahl, die für den Aufwand einer bestimmten Tätigkeit angenommen wird. Diese Punkte helfen nun dabei, einen guten Überblick über die eigene Geschwindigkeit zu bekommen und auch ein Gefühl dafür, wann man realistisch fertig werden wird.

Das Burn-Up Chart hilft, diesen Fortschritt zu visualisieren. Es besteht aus zwei Linien. Die obere beschreibt, wie viele Punkte im Product Backlog sind. Die untere Linie beschreibt dagegen, wie viel schon erledigt wurde. Sobald sich die beiden Linien treffen, ist die Dissertation fertig geschrieben. Tendenz-Linien helfen realistisch abzuschätzen, wann die Dissertation fertig sein wird.

Sprint

Ist das Backlog aufgebaut und priorisiert, gilt es nun die Punkte abzuarbeiten. Dabei ist es naheliegend mit den Kapiteln zu beginnen, die am höchsten priorisiert wurden.

Diese werden nun in sogenannten Sprints nacheinander abgearbeitet. Jeder Sprint ist ein Zeitintervall von 1 Woche, in dem jeweils Details der Kapitel heruntergebrochen und geschrieben werden. Dabei ist Kontinuität zentral. Hat man erst einmal eine Gewohnheit entwickelt, an der Dissertation zu arbeiten, geht das deutlich einfacher als wenn man sich jedes Mal aufs Neue zum Arbeiten zwingen muss. Nicht umsonst spricht man von der Macht der Gewohnheit. So ist es besser, jeden Tag 2 Stunden an der Dissertation zu arbeiten, als einmal 14 Stunden und dann den Rest der Woche gar nicht.

Zu Beginn des Plannings werden nun so viele priorisierte Aufgabenpakete in den Sprint gezogen, wie man sich in einer Woche zutraut abzuarbeiten. Ein Blick auf das Burn-Up-Chart hilft zu sehen, wie viele man bisher im Schnitt geschafft hat. Will man schneller ins Ziel kommen, hilft es mehr Punkte in den Sprint hineinzunehmen. Hingegen ist die Gefahr dann größer, dass das gesteckte Ziel für den Sprint nicht erreicht wird. Das zieht wiederum viele herunter.

Es ist also ein Balance-Akt, sich die richtige Punktezahl in den Sprint zu ziehen, dabei hilft vor allem die Erfahrung aus den letzten Sprints.

Feedback

Feedback dient dazu, die Ergebnis-Qualität zu steigern ohne dabei viel Geschwindigkeit zu verlieren. Hierbei helfen die Reviewer, die richtige Einstellung und ein iteratives Vorgehen.

Viele Promovenden halten sich in der Schreibphase mit der Frage auf, ob die Ergebnisse gut genug sind und wie sie ihre Ergebnisse noch einen Tick besser darstellen und diskutieren können. Dabei realisieren sie nicht, dass die Ergebnisse zu diesem Zeitpunkt meist mehr als ausreichen, um promoviert zu werden. Ähnlich wie ein Stabhochspringer es macht, versuchen viele über die eigene hohe Messlatte zu springen und optimieren im Detail. Allerdings ist die Messlatte, die übersprungen werden sollte, oft sehr viel niedriger und wird durch den Betreuenden definiert. Die entscheide Frage ist folglich nicht, wie schaffe ich es, meine Ergebnisse noch besser darzustellen, sondern, wie bekomme ich die Ergebnisse möglichst zügig zu Papier?

Wichtig ist es erst einmal, sich zwei Dinge klar zu machen:

1. „done is better than perfect“ und

2. die Messlatte wird nicht durch den eigenen Perfektionismus definiert sondern durch den wissenschaftlichen Standard.

Coaching

Der richtige Coach bietet seine Erfahrung und Aufmerksamkeit, um durch die Promotion zu begleiten. Dabei geht es nicht nur um die methodische und fachliche Ausrichtung, sondern vor allem auch um Motivation und Hilfe bei persönlichen Herausforderungen.

Während der Promotion kommt unvermeidbar die Zeit, in der die Arbeit nicht mehr vorangeht – Methodische Sackgassen, fachliche Unsicherheiten, Motivations-Löcher oder Schreibblockaden sind nicht ungewöhnlich für die meisten Promovierenden. Dabei liegen Lösungen oft näher als es zunächst scheint. Hier kommt der Coach ins Spiel…

Er kann Hilfe zur Selbsthilfe geben und das auf ganz unterschiedlichen Ebenen: Methodische Begleitung, fachliche Eingrenzung, persönliche Motivation.

Retrospektiven sind die zentralen Ereignisse zwischen Coach und Promovierenden. Dabei blicken beide auf den vergangenen Sprint zurück und versuchen herauszufinden, wie sich das Vorgehen des Promovierenden verbessern lässt. Dadurch wird in kleinen Schritten die Vorgehensweise immer besser.

Typische Fragen des Coaches sind hierbei:

  • Was lief im letzten Sprint gut?
  • Was lief im letzten Sprint schlecht?
  • Was davon ist am bedeutendsten?
  • Warum lief es so?
  • Was kannst Du tun, dass es besser wird?

Daraus wird eine Maßnahme abgeleitet und für eine Woche getestet. Verbessert sie die Situation, wird sie beibehalten. Hat die Maßnahme hingegen nichts gebracht, wird überlegt, wie man das Problem stattdessen angehen kann.

Refinement

Beim Refinement wird das Product Backlog aktualisiert. Dazu werden die dort enthaltenen Punkte heruntergebrochen, genauer beschrieben und ggf. auch neu priorisiert.

Während des Schreibens kommen einem häufig auch Gedanken, die sich auf ganz andere Kapitel beziehen. Das ist gut, denn der Kopf beschäftigt sich parallel und unterbewusst mit der Dissertation.

Geht man den Impulsen nach, so springt man regelmäßig im Dokument hin und her. Das hat einige Nachteile: Man arbeitet nicht fokussiert an der eigentlichen Aufgabe, dadurch verliert man Geschwindigkeit, da man sich in neue Aspekte eindenken muss. Es bleibt außerdem auch fraglich, wie wichtig der Gedankenblitz im Vergleich zu den vielen anderen Punkten im Product-Backlog ist.

Darum kann es sich lohnen, stattdessen wie folgt vorzugehen:

Sobald der Gedanke aufkommt, notiert man ihn kurz auf einem Post-It, denn der Kopf ist nicht der zuverlässigste Speicher für Aufgaben. Der Post-It kommt in den Posteingang und wird dort vorerst gesammelt. Beim Refinement wird der Posteingang geleert.

Party

Herzlichen Glückwunsch, Du hast es geschafft! Zu einem vernünftigen Projekt gehört auch ein vernünftiger Projekt- Abschluss. Eine Party ist die optimale Gelegenheit, allen Beteiligten Danke zu sagen. Und sie sorgt dafür, dass die Zeit in guter Erinnerung bleibt.

So kann einem die Vorfreude auf die Party schon während des Schreibens einen zusätzlichen Motivations-Schub geben. Dabei darf man sich durchaus bereits die Details gedanklich ausmalen.

 

Der agile Ansatz hat auch uns beim Schreiben der Dissertationen sehr geholfen, um selbst gut voran zu kommen. Seither haben wir das häufiger bei Freunden und Kollegen genutzt. Auf diese Weise haben wir unsere Vorgehensweise verfeinert. Kürzlich sind wir dann gefragt worden, warum wir das nicht mal zu Papier bringen. Daher möchten wir unsere Erfahrungen mit Euch teilen. Dazu haben wir alles in einem Taschenbuch und in einem Udemy-Kurs zusammengefasst. Dabei gehen wir auch darauf ein:

-Wie Du Dich mit Sprint-Zielen zusätzlich motivieren kannst, dranzubleiben

-Worauf Du bei der Vergabe von Story Points achten solltest, um realistisch die Zukunft zu schätzen

-Wie Gewohnheiten Dir helfen, Deine Geschwindigkeit kontinuierlich zu steigern

-Wie Du den richtigen Coach und die richtigen Reviewer findest, die Dich voranbringen können

Viel Erfolg beim Diss-Schreiben, wir hoffen unsere Gedanken helfen Euch!

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